Jucken, Brennen & Co.

Symptome bei Scheidenpilz: So erkennen Sie die Infektion

Er juckt, brennt und verursacht weißen Ausfluss: Scheidenpilz ist weit verbreitet und geht mit unangenehmen Symptomen einher. Wie Sie eine Infektion im Vaginalbereich erkennen, wie lange diese andauert und welche Erkrankungen ähnliche Beschwerden hervorrufen.

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Artikelinhalte im Überblick:

Juckreiz, Ausfluss, Brennen: Was kann alles dahinterstecken?

Scheidenpilz: Das sind typische Symptome

Schätzungsweise drei von vier Frauen leiden einmal in ihrem Leben an einem Scheidenpilz. Bei einer Pilzinfektion im vaginalen Bereich (Vaginalmykose), die meist durch eine übermäßige Besiedlung des Hefepilzes Candida albicans ausgelöst wird, können verschiedene Symptome auftreten, darunter:

  • Juckreiz im Genitalbereich: Dieser ist bei etwa der Hälfte der Betroffenen vorhanden und kann sehr stark sein.

  • Brennen oder Schmerzen: Die Beschwerden treten verstärkt beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr auf.

  • Ausfluss aus der Scheide: Der weißliche Ausfluss hat anfangs meist eine leicht flüssige Konsistenz, später erscheint er bröckelig wie trockener Quark. Zudem ist er meist geruchlos, kann manchmal aber auch leicht süßlich riechen.

  • Rötung oder Schwellung der Vulva: Die Schleimhäute fühlen sich oft wund und trocken an. Manchmal bilden sich auch Schuppen, Bläschen oder ein weißlicher Belag auf der Hautoberfläche.

Die Symptome können einzeln oder gemeinsam auftreten. Oft verstärken sie sich während der Menstruation .

Gut zu wissen:

Bei selteneren Formen des Scheidenpilzes, etwa mit den Hefepilzerregern Candida glabrata oder Candida krusei können die Anzeichen von den typischen Symptomen abweichen. Jucken und Brennen in der Scheide sind beispielsweise meist weniger stark ausgeprägt.

Wie sieht Scheidenpilz aus?

Ein Scheidenpilz ist normalerweise äußerlich nicht sichtbar, da es sich um eine Infektion mit Hefepilzen handelt, die aufgrund ihrer geringen Größe mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Sichtbar können hingegen die Folgen der Entzündung sein, also wenn Rötungen und Schwellungen auftreten.

Manchmal bildet sich auf der Scheidenschleimhaut zudem ein weißlicher Belag. Darüber hinaus ist der weiß-gelbliche Ausfluss ein typisches Anzeichen für eine Pilzinfektion, welches den*die Arzt*Ärztin dazu veranlasst, einen Abstrich von der Scheidenwand zu entnehmen und diesen im Labor auf Pilze untersuchen zu lassen. Bei einer entsprechenden Diagnose kann dann ein geeignetes Mittel empfohlen werden.

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Scheidenpilz auch ohne Symptome möglich

Nicht immer verursacht ein Scheidenpilz Beschwerden. Es gibt auch Scheidenpilz-Infektionen, die symptomlos verlaufen. Denn die Pilze kommen ganz natürlich in der Scheidenflora vor. Ein gesundes Scheidenmilieu und Immunsystem kann die Hefepilze aber meist gut in Schach halten. Einige Frauen erfahren daher nur per Zufall, dass sie eine Scheidenpilzinfektion haben – beispielsweise, wenn bei gynäkologischen Untersuchungen ein Abstrich aus der Scheide entnommen wird.

Wenn Scheidenpilz ohne Symptome auftritt, muss er nicht unbedingt behandelt werden. Es sei denn, die Frauen befinden sich am Ende ihrer Schwangerschaft. Bei einer vaginalen Geburt besteht die Gefahr, dass die Pilzinfektion auf das Neugeborene übertragen wird, was gefährliche Folgen für das Baby haben kann. Daher sollten Schwangere bei einem Pilznachweise kurz vor dem Geburtstermin entsprechend behandelt werden.

Symptome von Scheidenpilz oder einer anderen Erkrankung?

Hinter vermeintlichen Scheidenpilz-Symptomen können auch andere Ursachen stecken. Ist neben dem Brennen, Jucken und einem weißlichen Ausfluss ein unangenehmer, fischartiger Geruch zu bemerken, dann handelt es sich in der Regel nicht um einen Vaginalpilz. Der Fischgeruch deutet auf eine bakterielle Vaginose (Infektion mit Bakterien) hin.

Ursachen für ähnliche Symptome sind außerdem:

  • Geschlechtskrankheiten wie Chlamydien
  • Hauterkrankungen wie Lichen sclerosus
  • Kontaktallergie

Daher ist es wichtig, den Verdacht auf eine Pilzinfektion ärztlich bestätigen zu lassen und eine entsprechende Therapie einzuleiten.

Wie lange dauert Scheidenpilz mit und ohne Behandlung?

Wenn der Scheidenpilz mit Antipilzmitteln (Antimykotika) behandelt wird, klingen die Beschwerden in der Regel nach etwa drei Tagen ab. Meist sind frei verkäufliche Präparate aus der Apotheke ausreichend, um den Vaginalpilz zu bekämpfen. Diese enthalten meist den Wirkstoff Clotrimazol. Zur Anwendung haben sich vor allem Kombinationspräparate, bestehend aus Vaginaltabletten oder -zäpfchen und einer Creme zur Anwendung im äußeren Genitalbereich, bewährt.

Nicht immer muss ein Scheidenpilz mit Medikamenten behandelt werden, in einigen Fällen klingt die Infektion von selbst wieder ab. Ohne Behandlung können die Symptome allerdings länger andauern. Zudem ist es wichtig zu beachten, dass eine unbehandelte Pilzinfektion zu Komplikationen führen und das Risiko für wiederkehrenden Infektionen erhöhen kann.

Symptome einer Pilzinfektion bei Männern

Pilzinfektionen im Intimbereich sind bei Männern deutlich seltener als bei Frauen. Aber auch hier können sich die Erreger unter bestimmten Bedingungen, etwa bei eng anliegender Unterwäsche oder unzureichender Intimhygiene, stark vermehren. Ebenso können bestimmte Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus, eine Vorhautverengung (Phimose) oder eine Immunschwäche Genitalpilzerkrankungen bei Männern begünstigen.

Ein sogenannter Penispilz äußert sich durch Symptome wie:

  • Jucken und Brennen an der Eichel und Vorhaut
  • nässende Stellen im Genitalbereich
  • rote Pünktchen und Pusteln (ähnlich wie ein Hautausschlag)
  • Rötung und Schwellungen
  • Berührungsempfindlichkeit am Penis
  • weißliche Ablagerungen unter der Vorhaut

Bei Auftreten dieser Symptome sollte unbedingt eine urologische Praxis aufgesucht werden. Zudem sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden, um den*die Partner*in nicht anzustecken.

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