Seit über einem Jahr habe ich häufig eine Pilzerkrankung, die grundsätzlich nach dem Geschlechtsverkehr auftritt. Diese habe ich stets mit Kadefungin behandelt; bekam aber nach der häufigen Anwendung weitere juckende Beschwerden im Schambereich, die erst nach einigen Tagen nach der Behandlung nachließen. Ähnliche Beschwerden traten bei der Anwendung von Melkfett auf, das mir meine Frauenärztin zur Vorbeugung empfohlen hat. Zusätzlich bekam ich nach ca. einem Dreiviertel-Jahr der Verhütung mit dem Evra-Pflaster Beschwerden mit meinem Blutdruck und dem Pulsschlag. Ich wurde kardiologisch untersucht (auch die Schilddrüse) und es wurde nichts festgestellt. Weder meine Frauenärztin noch mein Hausarzt (Internist) konnte sich vorstellen, dass das mit dem Pflaster zusammenhängen könnte. Dennoch ging es mir viel besser, als ich es abgesetzt habe. Zur Verhütung haben wir dann Kondome genommen. Leider stellten sich bald darauf wieder diese juckenden Beschwerden ein. Erst wurde wieder ein Pilz vermutet, diesmal mit Biofanal behandelt, was allerdings zu einem nachträglich noch längeren Juckreiz führte, meine Frauenärztin aber bei der Untersuchung nichts entdecken konnte. Daraufhin bekam ich Sitzbäder mit Tannolact verordnet, die aber keine Besserung brachten sondern noch ein zusätzliches Kratzen im After. Dann bekam ich eine kortisonhaltige Salbe (Decoderm tri) verschrieben, die ich zehn Tage auf die Scheide auftragen sollte. Erst stellte sich eine erhebliche Besserung ein, aber kaum hatte ich wieder Geschlechtsverkehr mit Kondom, kamen die Beschwerden wieder (obwohl es ein latexfreies Kondom war). Dies geschah noch innerhalb dieser zehn Tage; nach einem Tag haben die Beschwerden wieder nachgelassen. Aber leider traten wieder ähnliche Beschwerden wie mit dem Verhütungspflaster (Pulsrasen, Nasenbluten und schwindlig sein) auf. Wie ich dem Beipackzettel entnehmen konnte, sind bei Anwendung dieser Salbe Störungen im Hormonhaushalt nicht auszuschließen... Inzwischen nehme ich die Salbe nicht mehr; der Juckreiz ist wieder da!
Ich weiß nicht mehr, was ich noch machen soll. Die Unterwäsche wasche ich mit Waschmittel für Allergiker. Den Geschlechtsverkehr kann ich nicht mehr richtig genießen, weil ich weiß, dass ich danach Probleme bekomme: ohne Kondom eine Pilzerkrankung, mit Kondom (egal ob Latex oder nicht) verstärkt sich der lästige Juckreiz, den ich ja nun auch ohne äußere Einwirkung fast ständig habe. Fingerspiele und Oralverkehr bereiten keine Probleme, möchte mich aber nicht ausschließlich darauf beschränken.
Wie werde ich diesen Juckreiz wieder los und wieso hat mir das Pflaster und die Salbe solche heftigen Nebenwirkungen bereitet? Ich muss dazu sagen, dass ich eine Fruchtzucker- und Milchzuckerunverträglichkeit habe, aber keiner meiner Ärzte sieht irgendeinen Zusammenhang mit sämtlichen Beschwerden...
Scheidenpilz, Juckreiz und heftige Nebenwirkungen
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Antwort von Expertin-Oppelt
Sehr geehrte Fragestellerin,
1. wurde denn jemals eine Kultur ( Pilze u. Bakterien) aus der Scheide angelegt?
2. Ihre Partner sollte sich bei einem Urologen oder Hautarzt zu Absrichen vom Penis, der Harnröhre und auch vom Sperma vorstellen und ggf. behandeln.
3. sollten Sie sich in einer spezielen Sprechstunde vorstellen. Zu empfehlen ist da das Team um Prof. Weissenbacher am Klinikum Großhardern in München oder das Team um Prof. Petersen an der Uni-Frauenklinik in Freiburg.
4. Versuchen Sie ganz konzeuqent Ihre Scheidenflora mit Milchsäurebakterien (Döderlein med, Vagiflor) oder Multi-Gyn-Gel aufzubauen.
5. Pflegen Sie den äußeren Intimbereich mit Deumavan Creme.
6. die Impfung mit Gynatren ist ein Versuch wert.
7. Sie sollten die immer wieder beschriebenen Hygieneregeln beachten.
Alles Gute !!!! Dr. Anja Oppelt
Antwort
Möchte nun berichten, dass sämtliche Beschwerden verschwunden sind, nachdem ich endlich die richtige Kondommarke gefunden habe: ein preisgünstiges No-Name-Produkt mit Latex (Chaps vom dm).
Zunächst hatte ich Vagiflor genommen, was erst auch gut geholfen hat. Die Beschwerden kamen aber mit den latexfreien Kondomen wieder. Da ich aber vermutlich auf einige Stoffe in Scheidenzäpfchen - sowohl Antimykotika als auch Milchsäurebakterien-Zäpfchen - allergisch reagiere, hat mir dann Joghurt geholfen, den ich nicht in sondern nur auf die Scheide aufgetragen habe. Und mit den richtigen Kondomen ist auch so gut wie keine Joghurt-Kur mehr nötig... :-)
Und dadurch, dass ich weder das Evra-Pflaster noch die Kortisonsalbe, die sich auf mein Hormonhaushalt negativ auswirkten, nehme, gehts mir auch kreislaufmäßig wieder besser, kein übermäßiges Pulsrasen mehr...
Noch zu Punkt 1: Als ich ohne Kondom häufig Pilzerkrankungen hatte, hat meine Frauenärztin schon gar nicht mehr immer nachgeschaut... Habe dann die Ärztin gewechselt: dort wurde immer eine Pilzkultur angelegt - obwohl die Beschwerden gar nicht von Pilzen kam - sondern, wie oben beschrieben, von Scheidenzäpfchen/Salben oder Kondomen...
