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Scheidenpilz und bakterielle Infektion

Kategorie: Scheidenpilz.com » Expertenrat Scheidenpilz | Expertenfrage

31.08.2006 | 11:42 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Oppelt,

ich schildere im Folgenden stichwortartig meine Krankengeschichte.
Im Anschluß finden Sie meine Fragen. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie sie mir beantworten könnten.

Meine Krankengeschichte:
Vor etwa 20 Jahren bereits mehrfach Pilzinfektionen.
Wurde gestoppt mithilfe einer Kapsel Fungata (Fluconazol).

aktuell:
Urlaub in Portugal vom 16.7. bis 5.8.
Innerhalb der ersten Woche beginnen Juckreiz und Schmerzen.
Mitgebrachte Canesten Salbe (Clotrimazol) äußerlich und mit Hilfe von Tampon eingeführt hilft nicht.
Am 26.7. Frauenärztin in Deutschland angerufen, rät zum Gang zum Arzt.

Portugisische Ärztin verschreibt Gyno-Pevaryl Ovula und Lomexin Salbe.
Keine Besserung.

Am 10.8. zuhause zur Frauenärztin.
Verschreibt zweimal Fungatakapseln.
Nach zwei Wochen Juckreiz noch immer vorhanden.

22.8. erneut bei Frauenärztin:
Findet unter dem Mikroskop durch Bakterien veränderte Zellen.
Legt Pilzkultur an und schickt Abstrich ins Labor.
Verschreibt Fluomycin und rät zu täglichen Joghurttampons als Alternative zu Döderlein Med.
Termin vereinbart für 29.8.

Anruf von Frauenärztin am 28.8.
Ergebnis der Pilzkultur: keine Pilze mehr vorhanden.
Ergebnis des Abstrichs: viel Streptococcus agaliactiae, mäßig viel Enteroccous faecalis
Ärztin verschreibt Betaisodona Wundsalbe mit der ich überhaupt nicht zurechtkomme, läßt sich nur äußerlich und schlecht auftragen, verfärbt Kleidung (Warum verschreibt sie nicht Zäpfchen oder spezielle Vaginalcreme?)
und Cefaclor (Antibiotikatabletten). Ich soll selbst entscheiden ob die anhaltenden Symptome so gravierend sind, dass ich Antibiotika nehmen will, die die Gefahr mit sich bringen, dass wieder eine Pilzinfektion ausbricht.
Joghurttampons soll ich weiterhin einführen. Termin am 29.8. wird gestrichen, Rezept kann ich abholen.

Gleichzeitig habe ich eine massive Erkältung, die sich aber ohne Antibiotika bessert.

Rufe am 30.8. Frauenärztin erneut an und teile ihr mit, dass ich mit Betaisodonasalbe nicht klarkomme.
Verschreibt als Kompromiss Sobelin Vaginalcreme als lokales Antibiotikum.

Bin total verunsichert, möchte nur ungern Antibiotikum nehmen, und habe langsam den Eindruck, die Ärztin ist unsicher und unerfahren. Außerdem stammt der Abstrich aus der Zeit vor der Behandlung mit Fluomycin.
Zudem hat jetzt die Menstruation eingesetzt? Was soll ich jetzt tun? Alle Behandlungen bis nach der Menstruation aussetzen, auch die Joghurttampons? Wie lange sollte man die Joghurttampons überhaupt einsetzen und ist Döderlein Med nicht doch besser? Es ist immer noch ein Juckreiz und das Gefühl einer Entzündung vorhanden.

Müsste man nicht nochmal einen Abstrich machen um herauszufinden, welche Bakterien – wenn überhaupt – noch vorhanden sind?

Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort!

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01.09.2006, 12:07 Uhr
Antwort

Ich sollte vielleicht noch hinzufügen, dass ich seit Auftreten der Symptome keinen Verkehr mehr hatte und natürlich auch gern wüßte, wann ich wieder sorgenfrei Verkehr haben kann, denn ich möchte meinen Partner natürlich nicht anstecken. Zudem verhüte ich nicht, eine Schwangerschaft wäre willkommen.

Expertin-Oppelt
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10.09.2006, 12:40 Uhr
Antwort von Expertin-Oppelt

Sehr geehrte Fragestellerin,

wenn nach der Periode immer noch Beschwerden vorhanden sind, kann man erneut eine aktuelle Kultur anlegen. Dann sollte man gezielt antibiotisch behandeln und anschließend die Flora mit Milchsäurebakterien wieder aufbauen.
Wenn die Beschwerden schon über so einen langen Zeitraum vorhanden sind, werden Sie wahrscheinlich zumindest um eine lokale Antibiotika-Therapie nicht mehr herum kommen.
Mit ungeschütztem Gv sollten Sie bis nach Abschluß der Therapie warten.
Zudem sollten Sie die immer wieder beschriebenen Hygieneregeln beachten.
Alles Gute !!!! Dr. Anja Oppelt