Kleidung bei Pilzinfektion

Scheidenpilz: Was ziehe ich an und wie wasche ich es?

Wer unter einer Scheidenpilzinfektion leidet oder immer wieder einen Rückfall hat, sollte bei der Wahl der Unterwäsche auf das Material achten. Aber auch die richtige Wäschepflege kann helfen, eine erneute Infektion zu vermeiden. Alles Wichtige zum Thema Kleidung bei Scheidenpilz erfahren Sie hier.

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Artikelinhalte im Überblick:

Scheidenpilz: Was Sie beachten sollten

String-Tangas bei Scheidenpilz meiden

Das Tragen von String-Tangas sollte bei Scheidenpilz vermieden werden. Denn das schmale Bändchen reizt die empfindliche Schleimhaut der Schamlippen und kann Beschwerden wie Brennen in der Scheide verschlimmern.

Aber auch wer zu wiederkehrenden Pilzinfektionen neigt, sollte besser keinen String-Tanga tragen. Der Grund: Durch den dünnen Stoffstreifen können Bakterien und Pilze aus dem Analbereich leichter in die Scheide transportiert werden. Reibt das Kleidungsstück dann auch noch im Intimbereich, verdoppelt sich der negative Effekt: Durch die wunde Haut können Krankheitserreger wie Pilze und Bakterien leichter eindringen.

Scheidenpilz: Welches Material bei Unterwäsche?

Der Auslöser von Scheidenpilz, der Hefepilz Candida albicans, fühlt sich in einer feuchtwarmen Umgebung besonders wohl. Daher sollte ein Wärme- und Feuchtigkeitsstau im Intimbereich vermieden werden. Bei der Unterwäsche sind deshalb atmungsaktive Materialien wie Baumwolle zu bevorzugen.

Baumwollslips sind aber nicht immer eine gute Lösung: Kommt man beispielsweise beim Sport so richtig ins Schwitzen, saugt Baumwolle den Schweiß zwar auf. Sie hält ihn aber auch an Ort und Stelle. So bleibt der Intimbereich nicht nur dauerhaft feucht. Durch die Nässe kühlt der Bereich auch aus, die Durchblutung nimmt ab und damit auch die natürliche Abwehrkraft der Schleimhaut.

Bei sportlichen Aktivitäten bietet sich daher Funktionswäsche an. Diese Unterwäsche aus speziellen Kunstfasern nimmt den abgesonderten Schweiß auf und transportiert ihn von der Haut weg. Die Hautoberfläche bleibt trocken und wird nicht feucht. Durch den schnellen Abtransport bleibt der leicht kühlende Effekt des Schweißes zwar erhalten, da die Wäsche aber sehr schnell trocknet, wird ein dauerhaftes Auskühlen verhindert.

Gut zu wissen:

Von Unterwäsche aus synthetischen Materialien wird bei Scheidenpilz abgeraten. Die Kunstfasern transportieren keine Feuchtigkeit ab, es kommt zu einer Art Staunässe, die das Wachstum der lästigen Erreger der Scheideninfektion begünstigt. Das gleiche unangenehme feuchtwarme Klima lösen Slipeinlagen aus, vor allem solche, in denen Kunststofffolien verarbeitet sind.

Enge Hosen können Pilzinfektionen begünstigen

Doch auch was "oben drüber" getragen wird, kann die Entstehung oder Ausheilung einer Scheideninfektion beeinflussen. Enge Kleidungsstücke wie Jeans drücken den Intimbereich zusammen. Dadurch wird nicht nur die Durchblutung des gesamten Bereichs vermindert. Enganliegende Hosen unterbinden zudem die nötige Belüftung des gesamten Schambereichs. Selbst bei hochwertiger Funktionsunterwäsche können so Infektionen vorangetrieben werden.

Wäschewaschen bei Scheidenpilz-Infektion

Ein wichtiger Bestandteil der Scheidenpilz-Therapie ist das richtige Reinigen von Wäsche und Kleidung, die während einer akuten Infektion mit dem Intimbereich in Berührung gekommen ist. Das betrifft nicht nur Slips und Schlafanzughosen bzw. Nachthemden, Badeanzüge und Bikinis, sondern auch Handtücher und Waschlappen oder Bettwäsche, wenn eine Frau nackt schläft.

Unterwäsche bei 60-Grad waschen

Fachleute empfehlen, mit Pilzen verunreinigte Wäsche täglich bei mindestens 60 Grad Celsius zu waschen. Hierfür sollte ein bleichmittelhaltiges Waschmittel (zum Beispiele Universalwaschmittel oder Vollwaschmittel) verwendet werden.

Bei empfindlicheren Materialien, die für einen Waschgang von 60 Grad nicht geeignet sind, können Hygienespüler verwendet werden. Solche Hygienespüler wirken sogar in kaltem Wasser. Sie werden einfach in die Weichspülkammer der Waschmaschine gegeben.

Bei einer Handwäsche reicht es, sie beim letzten Klarspülen zuzugeben. Erhältlich sind Hygienespüler in Drogerien und Apotheken.

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